Foto: Henk Zwoferink / Luxon
LUXON - Juwel auf Schienen

Jeder Platz ein Fensterplatz

Text & Fotos: Heike Heel
Der LUXON ist ein Juwel auf Schienen. Das zumindest behaupten die Betreiber des modernen Sonderzuges, RailAdventure in München. Ich bin zu einer Spazierfahrt nach Rosenheim eingeladen und gespannt, ob der Luxus­zug mit seinem Panoramadach die vorbeiziehende oberbayerische Landschaft tatsächlich überstrahlen wird.
Der Passagier - Heike Heel
Heike Heel arbeitet seit 2016 als freie Lifestyle-Journalistin in München. Sie schreibt primär über das Reisen und das Wohnen und ist der Meinung, dass man diese beiden Welten gar nicht wichtig genug nehmen kann.

Es ist Mitte November, als ich mich am frühen Nachmittag mit einer kleinen Gruppe Mitfahrender am Münchner Hauptbahnhof einfinde. Angekündigt ist eine Dinner­fahrt mit Speisen des Zwei-Sterne-Kochs Tohru Nakamura. Das exklusive Catering beginnt bereits am Bahnsteig. Alex Dworaczek, Geschäftsführer von RailAdventure, begrüßt jeden Passagier persönlich, während das Servicepersonal die neugierigen Ankömmlinge mit Cocktails in Empfang nimmt.

Den Zug, den Alex Dworaczek und sein Team flott gemacht haben, kann man seit 2019 mieten. Das muss man auch, wenn man mit ihm fahren will, denn offizielle Fahrten gibt es keine. Es war die Liebe des Gründers zum Eisenbahnverkehr, die ihn darauf brachte, einen der fünf Domecar-Wagen, die die Deutsche Bundesbahn in den 1960er-Jahren in Betrieb nahm, und die in den TransEuropExpress-Zügen Rheingold und Rheinpfeil mitliefen, zu erwerben. „Mit etwa 100.000 Arbeitsstunden haben wir in den letzten acht Jahren aus einer annähernd schrottreifen ,Kiste’ den weltweit wohl schönsten Eisenbahnwagen unserer Zeit entstehen lassen“, so der Geschäftsführer stolz.
Schon von außen beeindruckt das in der Mitte des Zuges angesiedelte Panoramadeck mit seiner 180-Grad-Glaskuppel. In Sachen Aussicht tatsächlich der pure Luxus. Mit dieser Idee spielt auch der Name: LUXON setzt sich aus Luxus, Wagon und Lux, der Einheit für Licht, zusammen. Im Zug wird klar, dass dieser Namen weise gewählt ist.

Der Passagier - LUXON - Juwel auf Schienen
Impressionen:
Aussenansicht des LUXON (o.l.), Aufgang zum Panorama­deck (u.l.) / Foto: Hilke Opelt, Begrüßungs­getränk an der Bar (r.)

Mit Betreten des Zuges stehe ich direkt in einer Bar, deren indirekte Beleuchtung in kräftigem Grün futuristisch anmutet. Auch das Getränk, das mir serviert wird, ist Grün. Die Liebe zum Detail ist nicht von der Hand zu weisen. Ich bleibe nicht lange an der Bar, denn ich möchte das Glasdach nun nicht mehr nur sehen, ich will es erleben. Es geht ein paar Stufen hinauf, in das höher gelegene Panorama­deck. Hier wurden für das Dinner Tische und lose Freischwinger-Stühle platziert. Wofür hier hingegen kein Platz ist, ist Hektik. Ganz gleich wo ich mich niederlasse, ich sitze so oder so am Fenster, nichts versperrt die Sicht, selbst der Blick nach oben ist grenzenlos. Im hinteren Bereich des Zuges leuchtet es rot. Dort befindet sich eine Lounge. Doch da schon die Quiche des Neun-Gänge-Menüs gereicht wird, bleibe ich im eigens für diese Fahrt eingedeckten Panoramawagen.

Einen Gang später, serviert wird Quinoasalat mit Gemüse und Kräutern, es ist bereits nach sechzehn Uhr, setzt sich der Sonderzug Richtung Rosenheim in Bewegung. Highlight der Strecke ist ein Stopp auf der Großhesseloher Brücke. Über die fährt man eigentlich nicht, wenn es von München aus Richtung Rosenheim geht. Das private Eisenbahn­unternehmen hat die Trassen eigens für diese Fahrt bestellt. Die flexible Wahl der Fahrstrecke gehört zum Service des Unternehmens. Wer den LUXON bucht, kann mit bis zu 200 Stundenkilometer in fast ganz Europa auf Schnellfahr­tstrecken wie auf romantischen Nebenstrecken fahren.

Mittig auf der Großhesseloher Brücke angekommen, posiert die Isar in ihrem Kiesbett liegend, während sich der immer dunkler werdende violette-blaue Abendhimmel langsam verabschiedet und der Nacht schließlich den Vorzug lässt. Ein paar Pani Puri-Häppchen – geschmorte Paprika im Knusperbett – später, setzt sich der Zug wieder in Bewegung. Als wir in Rosenheim ankommen, ist es dunkel. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es mit geänderter Fahrtrichtung zurück nach München. Bei der Verabschiedung werde ich gefragt, ob alles zu meiner Zufriedenheit war. Absolut, antworte ich, allenfalls die grüne Lichtfarbe im Zug wäre nicht meine persönliche erste Wahl gewesen. Die, wird mir sogleich versichert, könne man ändern. Der LUXON verfügt über 200 programmierbare Lichtkanäle und 10.000 LEDs. Wer den Zug mietet, kann also nicht nur über die Strecke, die Speisen und die Bestuhlung bestimmen, sondern auch über die Farbe des Lichts. Das ist wirklich wahrer Luxon. Ähm Verzeihung, ich meinte natürlich Luxus!

Der Passagier - LUXON - Juwel auf Schienen
Der Passagier - LUXON - Juwel auf Schienen
Der Passagier - LUXON - Juwel auf Schienen
Fensterplatz garantiert:
Das Panoramadeck mit 180‑Grad-Glaskuppel bietet grenzenlosen Ausblick.
LUXON

Ein Zug zum Mieten

Der LUXON kann von Privatpersonen und Unternehmen gemietet werden. Das Angebot erstreckt sich vom Candle Light Dinner für Zwei unter dem Panorama­dach, wobei der Zug den Bahnhof nicht verlässt, über Reisen im europäischen Schienennetz bis hin zu längeren oder kürzeren Business-Fahrten, z.B. vom Bahnhof zum Flughafen.
Zugebucht werden kann ein exklusives Catering für bis zu 20 Gästen (bei Flying Buffet bis zu 30 Gäste). Das Service­team ist professionell und mehrsprachig.

Der Passagier - LUXON - Juwel auf Schienen


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Milena Antolí
Telefon +49 (0)89 13 06 03 70
Mobil    +49 (0)151 15 04 63 57 
milena.antoli@luxon-rail-ad.ventures
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