Mit der ältesten Bergbahn Europas auf die Rigi

Unterwegs zu den Gipfeln

Text & Fotos: Frieder Schmitz
Illustration: Karina Dinser-Nennstiel
Frieder Schmitz ist unterwegs mit der legendären Bergbahn die 1.800 Meter hohe Rigi zu erklimmen. Schon die Anreise mit dem Schiff über den Vierwaldstätter ist ein Erlebnis.
Schweiz

Vitznau, von wo aus wir die Bergbahn nehmen wollen, lässt sich am leichtesten mit dem Fährschiff erreichen. Es ist gleichzeitig die mit Abstand schönste und eleganteste Art, auf die Rigi zu reisen. Wir schlendern gemächlich zu dem Fährableger, der sich genau auf der gegenüberliegenden Seite des Luzerner Bahnhofs befindet. Linker Hand werfen wir einen Blick auf das Panorama der Stadt – eine Erkundungstour ist jedoch erst für morgen geplant. Auf dem Fährschiff suchen wir uns zunächst einen Platz drinnen. Nachdem das Schiff abgelegt hat, stellen wir uns jedoch an die Reling. Schwaches Sonnenlicht fällt durch den Dunstschleier auf den Vierwaldstättersee.

Ein sanfter Schein bringt die nahezu glatte Wasseroberfläche zum Glitzern und wir genießen die zarte Morgenstimmung. Meine Begleiterin möchte die Namen der Berge wissen, auf die wir jetzt von der Seemitte aus einen freien Blick erhalten. Insbesondere den Namen des einen, der südlich von Luzern zu sehen ist. Ich lese ihr aus dem Reiseführer vor. Einem Baedecker aus dem Jahr 1911, den ich einer aktuellen Ausgabe, die mir die Redaktion angeboten hatte, vorzog. An der entsprechenden Stelle im Buch klemmt bereits ein Lesebändchen zwischen den Seiten: »Vorwärts links der Rigi, rechts der Pilatus, geradeaus der Bürgenstock und rechts davon das Stanserhorn, links dahinter der Titlis. Links vom Pilatus kommen nach und nach Wetterhörner, Schreckhörner, Mönch, Eiger und Jungfrau hervor.«

Vierwaldstättersee
Schifffahrt über den Vierwaldstättersee
Die Schifffahrt über den Vierwaldstättersee ist mit Abstand die schönste Anreiseart.

Bahn-Wandern Luzern

Vieles spricht dafür, sich in den Zug zu setzen und nach Luzern zu fahren. Dabei kann man die Planung und Buchung vereinfachen, wenn man über den Bahnreisespezialisten Ameropa bucht: eine viertägige individuelle Luzern-Standort-Reise – und die Rigi wie William Turner im Sommer genießen.

Neben dem Erkunden Luzerns, wo Sie übernachten, bietet diese Reise Möglichkeiten, die Attraktionen rund um den Vierwaldstättersee dank Swiss Travel Pass mit Bahn, Schiff und zu Fuß zu besuchen.
So gehören eine Wanderung rund um das Rütli und eine Fahrt mit der Treib-Seelisberg-Bahn zu einer Tagestour. Außerdem gehts zu einer kulinarischen Wanderung (teils mit Bergbahn und Schiff) auf die Rigi, mit Einkehr in Restaurants und u. a. in einer Alpenkäserei.

Weitere Informationen unter: www.ameropa.de/luzern

Wenige Minuten Fußweg sind es nur von der Endstation bis zum Gipfel

Die Schweizer und ihre perfekt geplanten Umstiege

Während wir noch das vorbeiziehende Nordufer betrachten mit seinen Villen und Hotels, schieben sich mehr und mehr Wolken vor die Sonne. Kurz darauf erreichen wir Vitznau. Mittlerweile nieselt es, und die feuchte Kälte ist scheußlich. Ein Schweizer würde bei diesem Wetter höchstens den Hospizhund vor die Tür lassen. Wir jedoch gehen zielstrebig mit anderen unverdrossenen Ausflüglern vom Boot hinüber zur Talstation der Bergbahn. Auch hier sind es wiederum nur wenige Schritte bis zum Umsteigen. Schlüssige Verkehrskonzepte tüftelten die Schweizer schon aus, als der Emmentaler noch keine Löcher hatte.
Seit meiner Abfahrt gestern Abend in Prag bin ich bisher wohl zusammengerechnet keine 300 Meter gegangen, um aufs nächste Gefährt umzusteigen. Liebe Leserin, lieber Leser, Sie werden sagen: Das sind wohl ganz feine Alpinisten. Womöglich ziehen sie sich gleich noch Gummigaloschen über ihre lederbesohlten Treter. In die Berge fahren und keinen Meter laufen wollen. Wären sie doch lieber in Zürich geblieben! Aber so ist es ganz und gar nicht!

Was Frieder Schmitz und seine Begleiterin auf ihrer Reise auf die Rigi erlebten erfahren Sie in Ausgabe 05 – Lichtermeer.

An der Endstation Rigi Kulm herrscht reges Treiben
Aus unterschiedlichen Epochen sind Triebwagen im Einsatz, auch wenn immer wieder welche in Ruhestand gehen
Bei der Auffahrt mit der Rigi-Bahn: eine dichte Wolkendecke trübt die Stimmung an diesem Tag
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