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C'est la vie!

Eine Stunde in... HANNOVER

Text: Leonie Kasten
Fotos: Simon Wachenhausen
Illustration: Karina Dinser-Nennstiel
Wieder den Zug verpasst und Sie haben eine Stunde Umsteigezeit in Hannover? C’est la vie. Shit happens. Eigentlich was für ein Glück! Vom Hauptbahnhof der Stadt aus können Sie in einer Stunde viel erleben und reich an neuen Eindrücken in den nächsten Zug steigen.
Leonie Kasten ist die Sommerverstärkung im Redaktionsteam des Passagiers.
Simon Wachenhausen ist begeisterter Fotograf aus Hannover. In seiner Leidenschaft brennt er für die „Streetphotography“ und Portrait- Fotographie.

Ob im Sommer zum Maschseefest und im Winter zum Weihnachtsmarkt.
Auf dem roten Faden oder an der Leine entlang, in Hannover kann man viel entdecken. Der Passagier ist gestrandet und nimmt Sie mit auf eine Erlebnistour durch Hannovers Innenstadt.

Das Ernst-August-Denkmal (Unterm Schwanz) ist eines der wichtigsten Treffpunkte in Hannover und wurde 1861 von Albert Wolff errichtet.

Aus dem Haupteingang des Bahnhofs heraus befindet sich ein beliebter Treffpunkt für Hannoveraner, welcher liebevoll „unterm Schwanz“ genannt wird. Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich das Ernst-August-Denkmal, welches an den ehemaligen König des Königreichs Hannover erinnert. In dieselbe Richtung schauend geht es weiter in die Innenstadt und Einkaufsstraße. Bei Regen lohnt sich ein Blick nach rechts zur Ernst-August-Galerie, in welcher die Zeit überbrückt werden kann. Die Bahnhofsstraße führt oberhalb der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade weiter zu einer Übersichtstafel über Hannover. Hier lässt sich die Stadt wunderbar von oben betrachten. Ein paar Schritte davon entfernt können Sie an manchen Tagen sogar Musik aus einem Gullideckel hören. An den typischen Ladengeschäften vorbei geht es geradeaus zum Kröpckeplatz. Dort ist ein weiterer typischer Treffpunkt für Hannoveraner zu finden. Die markante Kröpcke-Uhr steht dort schon seit 1885.

Auf eine kleine Pause zum Verweilen lädt Sie an diesem Platz das traditionsreiche Café Kröpcke ein, wo sie ein leckeres Eis auf die weitere Schlendertour mitnehmen können oder sich eine kleine Pause zum Hinsetzen gönnen. Schön ist es hier vor allem, weil das Treiben der Menschen an einem vorbeizieht und man die Hannoveraner beobachten kann.

Am Kröpckeplatz links liegt nach ein paar Metern das Opernhaus. Tanz, Operngesang oder Schauspiel kommen in Hannover nicht zu kurz. Im spät- klassizistischem Stil erbaut, dienen die Treppen des Gebäudes tagsüber zum Verweilen und führen abends zum Eingang. Links am Opernhaus weiter gehen Sie in die Luisenstraße, wo Ihnen schon prachtvolle Fassade des Kastens Hotel Luisenhof begegnet. In dieser Straße gibt es schöne Galerien und Passerellen zu besuchen und ein wenig Luxusartikel zu kaufen – Schaufensterbummeln macht aber auch Spaß. Am Ende dieser Straße erblicken Sie schon wieder das im romantisch- klassizistischen Stil erbaute Bahnhofsgebäude. Zurück im Gebäude des Hauptbahnhofs lässt sich noch Wegverzehr in den zahlreichen Imbiss- Ständen und Geschäften erwerben, bevor die Zugreise weiter gehen kann.

Zwischen Bahnhof und Oper ragt die Kröpcke-Uhr 6 Meter in die Höhe. Das Wahrzeichen der Stadt ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt, sondern dient zugleich als Vitrine für Kunstausstellungen.
Das imposante und prächtige Gebäude der Staatsoper Hannover wurde 1845 bis 1852 nach einem Entwurf des Hofbaumeisters Georg Friedrich Laves gebaut. Das Ensembletheater gilt als eines der größten Deutschlands und wirbt mit Internationalität und Diversität.
Der freundliche "Sidewalk Judge" vom Künstler Seward Johnson ist direkt vorm Kastens Hotel Luisenhof platziert und lädt Touristen auf eine kleine Pause neben sich ein.

Wussten Sie schon...?

(1) Den Roten Faden gibt es schon seit 1970, ist aber auch heute noch ein echtes Highlight für Touristen, die die Stadt kennenlernen möchten. Auf einer Strecke von 4,2 km kommen Sie an den 36 wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei. Hüpfend begegnen einem dadurch Kinder und Familien in der Stadt auf ihrer Jagd nach der nächsten Sehenswürdigkeit. Wer es lieber gemütlich mag kann sich in den vor dem Hauptbahnhof haltenden Doppeldeckerbus setzen und Hannover von der Straße aus bestaunen.

(2) Hannover verfügt über eine gut ausgebautes U-Bahn- und Bussystem. Wer sich etwas Bestimmtes in anderen Stadtteilen angucken möchte ist mit den Bahnen am schnellsten unterwegs. Ein Kurzstreckenkarten gibt es ab 1,60 Euro oder eine Tageskarte ab 6,10 Euro, an den Haltestellen oder online zu kaufen.

(3) Wer sich mehr für die Geschichte Hannovers und bauliche Entwicklung interessiert, findet im Rathaus mehr Informationen über die Entwicklung der Stadt Hannover.

(4) Das Café Kröpcke besteht schon seit 1869 und hat so einiges von der Geschichte Hannovers mitbekommen. Auch wenn es nicht mehr das originale Haus ist, hat das Café einen besonderen Wert für die Hannoveraner.

Der Prachtbau des Neuen Rathaus wurde zwischen 1901 und 1913 errichtet und ist zugleich Hauptsitz der Stadtverwaltung, Wahrzeichen von Hannover und eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt.
Eine 3D-Tafel auf dem Ernst-August-Platz, direkt vor dem Haupteingang des Bahnhofs, zeigt die Stadt Hannover von oben.
Die kleine, edle Passage lädt seit 1988 zum Shoppen und Bummeln ein und bietet ein besonderes Einkaufserlebnis von Lifestyle bis Luxus.
Der "Rote Faden" ist eine Bodenmarkierung, die durch Hannover vorbei an den 36 wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt.